Biomasseheizwerk Scheßlitz
Das Biomasseheizwerk (BMHW) Scheßlitz mit einem 800 kW Heizkessel versorgt die Staatliche Realschule Scheßlitz, die Giechburgschule, die Grund-, Haupt- und Mittelschule, die Dreifachturnhalle und das Feuerwehrhaus der Stadt Scheßlitz mit Heizwärme.
Das Biomasseheizwerk Scheßlitz ist eine der wenigen Anlagen, die neben Waldholzhackschnitzeln auch ressourcenschonend holziges, thermisch verwertbares Hackgut einsetzen.
Das benötigte Heizmaterial von ca. 680 Tonnen besteht zu 30 % aus Waldholzhackschnitzel, die von der Waldbesitzervereinigung Bamberg e.V. geliefert werden und zu 70 % aus Hackgut der Abfallwirtschaft des Landkreises Bamberg. Bei dem Hackgut handelt es sich um das holzige, thermisch verwertbare Material aus den Grüngutsammlungen.

Das Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms Premium der KfW-Bankengruppe mit einem zinsgünstigem Kredit und Tilgungszuschüssen gefördert.
Werdegang
2002 und 2006 | Erste Studie zur Erstellung einer Wärmeversorgung mit Biomasse durch die Stadt 'Scheßlitz und den Landkreis Bamberg |
16. Juli 2010 | Beschluss des Umweltausschusses zur Erstellung einer Wirtschaftlichkeits- und Machbarkeitsstudie (50 % Förderung durch das Bay. Wirtschaftsministerium) |
15. Februar 2011 | Vorstellung der Machbarkeitsstudie im Umweltausschuss |
16. Dezember 2011 | Beschluss des Kreisausschusses zum Bau der Anlage |
21. Mai 2012 | Erteilung der Baugenehmigung |
20. Juli 2012 | Vergabe der Gewerke durch den Bau- und Wirtschaftsausschuss |
August 2012 | Baubeginn |
17. Januar 2013 | Inbetriebnahme |
Ende März 2013 | Vorstellung der Anlage im Rahmen eines Tages der offenen Tür |
Anlagendaten
Kesselanlage
Nennwärmeleistung Hackschnitzelkessel: 800 kW
Nennwärmeleistung Gaskessel: 660 kW
Grundsätzlich erfolgt zu 85 % des Jahres die Beheizung durch den Biomassekessel, lediglich zu ca. 15 % erfolgt die Nutzung des Gaskessels, insbesondere bei höheren Minustemperaturen ab ca. -10 ° oder bei Havariefällen.
Kesselhersteller: Fa. Kohlbach aus Kärnten/Österreich
Elektrofilter
Der Einbau eines Elektrofilters ist grundsätzlich erst bei einer Anlage ab 1.000 kW erforderlich. Um jedoch jegliche Bedenken gegen evtl. austretende Emissionen - gerade im Hinblick auf das Schulzentrum - zu vermeiden, hat man sich entschlossen, diesen trotzdem einzubauen.
Die hierfür notwendigen Investitionskosten haben sich hierdurch um 125.000 € erhöht.
Nahwärmenetz
Länge des Nahwärmenetzes: ca. 400 m
Wärmemenge
Hackschnitzelkessel: ca. 2.100 MWh/a (Deckung zu 85 %)
Gaskessel: ca. 350 MWh/a (Deckung ca. 15 %)
Brennstoffbedarf/-kosten
Hackschnitzelbedarf: ca. 2.880 Sm³/a = ca. 650 Tonnen
Kosten für Hackschnitzel: ca. 55.000 €/a
Hackschnitzellieferanten
Waldbesitzervereinigung: ca. 200 – 250 Tonnen/a
Abfallwirtschaft des Landkreises Bamberg mit thermisch verwertbarem holzigem Grüngut: ca. 400 – 480 Tonnen/a
Gasbedarf: ca. 32.000 m³/a
Kosten für Gas : ca. 8.500 €/a
Einsparung Schadstoffemissionen pro Jahr
Prognostizierte CO²-Einsparung pro Jahr: ca. 435 Tonnen
Investitionen
Investitionskosten (brutto): ca. 1.500.000 €